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Faszination Richard Wagner

Und fast hätte ich "Mein Leben mit Wagner" als Titel gewählt, das wäre natürlich nicht nur urheberrechtlich schwierig sondern absolut anmaßend gegenüber gleichnamigen oder ähnlich lautenden Büchern von Christian Thielemann(bitte googeln!), Joachim Kaiser(bitte googeln) , usw. und Last but mit least : Marcel Reich Ranicki, der wohlgemerkt als Literaturpapst der Musik eine noch viel größere Kraft als der Literatur zuschrieb beim Bewältigen schwerer düsterer Zeiten, die er leider erleiden musste.


Die nächsten Sätze werden kürzer! Versprochen!


Hier also Teil 1 dieser neuen Reihe.


Kommt mit mir mit ...in die Hölle!


Dann in den Himmel !


Und danach zu allem dazwischen , (vgl. Goethes Faust, Teil 1 )



Beispiel 1

Lohengrin, Vorspiel, Rezeption, "Oper aller Opern"


Mit dem Himmel beginnt hier die Oper im Vorspiel zum 1.Akt von Lohengrin der Violinen, wenn man so möchte. A-Dur ...höchste Lage (Flageolett!! Eine Spieltechnik , bei der mindestens eine weitere Oktave nach oben hervorgerufen wird)und wie ein Licht in der Ferne, hohes Holz, Oboe, alles sehr leise.


Das fis-moll flechtet sich ein und mir geht nicht nur egal zu welcher Tagesform ich mir das vorstelle eine Gänsehaut hoch , sondern es geht das immer gleiche "Kopfkino " an : überirdische Macht, ein Gral oder ein etwas , das müde lächelnd den Knopf an oder aus machen kann für alles , was wir sind und uns umgibt , inklusive dem , was wir als "Macht" wahrnehmen oder gar fürchten.



Nach dem Vorspiel: eine kavalleristische Welt von Trompeten , mehr und mehr dem ganzen Blechsatz.


An Wucht durch nichts zu übertreffen. Jedes vierte Wort bei der Ankunft Heinrichs , des deutschen Königs wird mit Salvenschussartigen Blechbläser-akkzenten begleitet.


Heinrich erzählt den "Grafen "und allg. Edlen von Brabant , die in der Handlung einen Angriff aus dem Osten , "Der Ungarn Wut " fürchten und einen neu gewonnenen Frieden bzw. Waffenruhe nutzen , um sich hochzurüsten gegen die "wiedermals" drohende Macht aus dem Osten.



Mich fasziniert besonders, wie Wagner schon hier, noch vor dem Ring des Nibelungen , oder Parsifal natürlich, seiner letzten Oper, das Scheitern der Politik und die Unerreichbarkeit einer höheren Schicksalsebene so seelenanrührend meisterhaft aus komponiert und instrumentiert hat .




Im Verlauf der Oper und inklusive dem Schluss finde ich spannend wie ein 120 Mann starkes Orchester im Fortissimo getoppt wird von dem wiederkehrenden Streicherthema Lohengrins, dreistimmig und sehr leise.


Dazu später mehr, zu der Oper der Opern , wie sie Joachim Kaiser nannte .



Mit einem Wort: die Grundlage der Musik ist die Stille(Sergiu Celebidache und nebst dessen eine alte indianische Weisheit)


Ich empfehle diese Aufnahme:


Und u.a. folgendes Buch :

Christian Thielemann, Mein Leben mit Wagner " C-H-Beck- Verlag


 
 
 

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